Kapitel der Ausstellung

Globales Wasser

Ohne Wasser ist die Welt nicht vorstellbar. Wasser ist Grundlage allen Lebens, prägt die Natur, wird in unzähligen Arten und Weisen genutzt – und ist zunehmend kostbar.

So facettenreich wie das Wasser ist diese Ausstellung. Sie unterscheidet sich von anderen Ausstellungen. Denn: Nicht nur Mitarbeiter*innen des MIK haben sie gemacht, sondern auch Menschen unserer Region. Über 120 Beiträge von über 70 Akteur*innen sind in den vier Ausstellungsräumen vereint. „Über Wasser“ bringt verschiedene Sichtweisen zusammen – regionale und globale, aktuelle und historische, künstlerische und wissenschaftliche, erwachsene und kindliche … Das Zusammenspiel der Beiträge regt zum Nachdenken und zur Diskussion an. Im Mittelpunkt stehen der menschliche Umgang mit natürlichen Ressourcen in Geschichte und Gegenwart und die historisch gewachsenen Herausforderungen der heutigen globalisierten Gesellschaft.

Doch Wasser trennt auch die Menschen. Für viele ist es eine unüberwindbare oder gar tödliche Hürde auf der Flucht in menschenwürdige Lebensumstände. Und während Wasser in den Industrieländern meist selbstverständlich und jederzeit in beliebiger Menge und guter Qualität zur Verfügung steht, haben rund 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Nur ein Prozent der Wasservorräte weltweit ist direkt als Trinkwasser verfügbar – und dieses ist sehr ungleich verteilt. Wir im globalen Norden verbrauchen durch eine fünfminütige Dusche mehr Wasser als vielen Menschen an einem ganzen Tag zur Verfügung steht.

Doch auch dort, wo die kostbare Ressource zurzeit scheinbar noch im Überfluss vorhanden ist, sind die Wasservorräte bedroht. Die Versorgung eines großen Teils der Weltbevölkerung mit hygienischem und gesundheitlich unbedenklichem Trinkwasser sowie mit einer ausreichenden Menge an Nutzwasser stellt eine der größten Herausforderungen der Menschheit in den nächsten Jahrzehnten dar.

Von Osnabrück in die Welt

Seekabel, Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk (OKD), 1960er Jahre, MIK Osnabrück

Wasser verbindet alle Weltregionen miteinander – und wird von uns Menschen zur Vernetzung genutzt, auch unter seiner Oberfläche. Hochleistungsunterseekabel übertragen Unmengen an Telefongesprächen, liefern Kabelfernsehen und schnelles Internet. Energie von Offshore-Windkraftanlagen wird über Seekabel ins Inland transportiert; Inseln, Öl- und Gasförderwerke erhalten über sie Anschluss ans Stromnetz. Über 300.000 km lang ist das weltweite Netz unter Wasser, das entspricht dem 7,5fachen des Erdumfangs.

Das erste funktionstüchtige Transatlantikkabel ging 1858 in Betrieb. Auch in Osnabrück wurden lange Zeit Seekabel produziert. Von 1925 bis Anfang der 1980er-Jahre fertigte das OKD unter anderem Seekabel für die Stromversorgung von Ölbohrplattformen in der Java-See.

Für den weltweiten Datenverkehr und die Nutzung alternativer Energien sind Seekabel unverzichtbar. Doch durch ihre Verlegung und Reparatur wird der Meeresboden stark aufgewühlt, sie erzeugen magnetische und elektrische Felder sowie Wärme und beeinflussen damit die Ökosysteme.

  • Im Einsatz für die Großmütter

    Fotosgrafien, Jette Golz, Nshamba – Tansania, 2018

    Mit der Kampagne „Jede Oma zählt“ macht HelpAge auf die Situation der Großmütter aufmerksam und fördert seit Jahren die Projektarbeit des tansanischen Partners. Kwa Wazee und HelpAge arbeiten eng und vertrauensvoll miteinander. Gemeinsam erleichtern sie das schwierige Leben vieler Großeltern und ihrer Familien mit Mini-Renten, Fortbildungskursen und psychosozialer Betreuung.

    HelpAge Deutschland e. V. & Kwa Wazee Tansania

  • Dardanellen Meerenge

    Modell der Meerenge bei Çannakale (Partnerstadt Osnabrücks seit 1994) 2021

    Die Dardanellen liegen zwischen der europäischen Halbinsel Gallipoli und dem zu Kleinasien gehörigen Nordwest-Anatolien. Sie sind etwa 61 km lang, zwischen 1,2 und 6 km breit und durchschnittlich 55 m tief. Seit 33 Jahren findet in Çanakkale der Dardanellen-Schwimmwettbewerb statt, an dem Schwimmer*innen aus aller Welt teilnehmen und 3,5 Seemeilen (6,5 km) von Europa nach Asien durch die türkische Meerenge schwimmen. Die „1915 Çanakkale Brücke“ wird als „Halskette“ der Dardanellen bezeichnet. Ihr Bau begann 2017 an den Seiten von Lapseki und Gallipoli. Sie wird, gemessen an ihrer Spannweite von 2.023 m, nach Fertigstellung die „längste Hängebrücke der Welt“ sein.

    Y.-Kendibaşına – Städtebotschafterin Çanakkale Städtepartnerschaftsbüro Osnabrück

  • Schmelzende Riesen

    Installation, 2021; Musik: Armin Kofler

    Das ewige Eis am Nord- und Südpol zählt zu den kältesten Regionen auf unserem Planeten. Das Eis besteht seit ca. 40-50 Millionen Jahren und beherbergt an beiden Polen unterschiedlichste Tierarten an Land und im Wasser. Doch was, wenn dieses Zuhause droht zu schmelzen?! Durch den Klimawandel wird sich nach momentanen Erkenntnissen die Erde um knapp 2° C Celsius erwärmen, mit fatalen Folgen. Wir haben zwei Positionen gestaltet: Eine verkörpert das Ideal der Arktis und die andere den Ausnahmezustand. Unterlegt wird das Ganze von dem Musikstück „Schmelzende Riesen“. Dieses Werk thematisiert sowohl die wunderschöne und spannende Seite des Eises, aber auch die ihr drohende Gefahr und Not.

    Musik- und Kunstschule der Stadt Osnabrück
    Hockmann, A. Aldenhoff

  • Sauberes Trinkwasser

    Installation, 2021

    Jeder Tropfen zählt, auch bei uns!
    Auch unser Grundwasser ist nicht unerschöpflich.
    Global denken, lokal handeln!

    Rotary International
    mit Clubs aus Osnabrück und Umgebung

  • Rettung

    Installation, Gips, 2021, Lisa Dogan

    Viele Menschen sind gezwungen, vor Krieg, Gewalt, Hunger und Klimakatastrophen zu fliehen. Die eropäischen Staaten und die EU versuchen, ihr Ankommen in Europa zu verhindern. Deshlab bleiben oft nur beschwerliche und gefährliche Wege, z. B. über das Mittelmeer. Diese Reise treten die Flüchtenden häufig in Schluachbooten an, die den harschen Bedingungen auf See nicht gewachsen sind. Da die europäischen Regierungen die Seenotrettung quasi eingestellt haben, gibt es Organisationen, die dort in Not geratene Menschen retten. Leider werden diese immer wieder kriminalisiert und blockiert. Viele deutsche Städte nehmen aber als „sichere Häfen“ geflüchtete Menschen über ihre offiziellen Verpflichtungen hinaus auf – so auch Osnabrück!

    Seebrücke Osnabrück
    Lisa Dogan, Jonathan Becker, Marianne Clausmeyer, Thomas Krochmann, Louisa Peters

  • Hilfe im Exil

    Installation, Marco Raddatz, 2021

    Wir unterstützen Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte. Unsere Mitarbeiter*innen beraten verfolgte und vertriebene Menschen bei allen notwendigen Belangen in Bezug auf Asylverfahren, Aufenthalt und das Leben in Deutschland. Darüber hinaus stellen wir auf verschiedene Weise Informationen über das Leben und die Lebensumstände geflüchteter Menschen bereit, um in Öffentlichkeit, Verwaltung und Politik ein Bewusstsein für die Rechte und Bedürfnisse geflüchteter Menschen zu schaffen.

    Exil
    Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge e. V.

  • Landgewinnung Haarlemermeer

    Haarlem – Partnerstadt seit 1961

    Weißt Du, woher der Name des Nachbarlandes Niederlande kommt? Niederlande bedeutet „tief oder niedrig liegendes Land“. Viele Niederländer leben in Regionen, die durch Landgewinnung aus dem Meer entstanden sind.

    Zwischen den Städten Haarlem, Amsterdam und Leiden gab es früher einen großen Binnensee. das Haarlemmermeer. Entdecke hier die Geschichte des Haarlemmermeeres.
    Veel pleziert! (Viel Psaß!)

    Biesmans – Städtebotschafterin Haarlem
    Städtepartnerschaftsbüro Osnabrück

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